Rückenschmerzen – sanfte Hilfen gegen Verspannungen
Wärme, Kälte oder Gymnastik können Rückenschmerzen vertreiben. Insbesondere Gymnastik, die speziell auf die individuellen Rückenprobleme ausgerichtet ist, hat sich besonders bewährt. Weitere sanfte Behandlungsmethoden sind: Massagen, Elektrotherapie und Akupunktur.Im Überblick
Lindernde Wärme – wohltuende Kälte
Örtliche Wärmeanwendungen können Schmerzen lindern, vor allem wenn man sie rechtzeitig durchführt. Bedenken Sie aber, dass Wärme Schmerzen auch verstärken kann – die Wirkung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb sollte diese Therapie nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Bei einer Wärmetherapie werden Rückenschmerzen am häufigsten mit heißen Rollen, Heißluftkästen, Fangopackungen und Bädern behandelt. Die Wärme fördert die Durchblutung – das lindert oft die Schmerzen. Diese Methoden sind sehr beliebt und Sie können sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt zu Hause durchführen.
Auch die Bestrahlung der schmerzenden Stelle mit einer Rotlichtlampe kann die Schmerzen lindern. Decken Sie vor Beginn der Behandlung die schmerzende Körperpartie mit einem feuchten Tuch ab. So verhindern Sie Verbrennungen.
Ebenso wie Wärme kann auch Kälte zu einer besseren Durchblutung und damit zu Schmerzlinderung führen. Doch für Kälte gilt dasselbe wie für Wärme: Nicht jeder reagiert darauf positiv, bei manchen Menschen verstärkt Kälte die Schmerzen. Daher sollten Sie auch vor einer Kältetherapie einen Arzt konsultieren.
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Fango löst den Schmerz
Das italienische Wort Fango bedeutet Schmutz oder Schlamm. Fango ist zudem ein spezieller Mineralschlamm vulkanischen Ursprungs. Bei Muskelverspannungen trägt man ihn auf die betroffene Körperstelle auf. Er ist etwa 40 bis 50 Grad Celsius warm und bleibt dort zwischen 20 und 40 Minuten. Die Wirkung: eine bessere Durchblutung der behandelten Körperregion. Die Schmerzen werden dadurch gelindert. Fangopackungen können mehrfach verwendet werden.
Fango-Wärmepackungen werden etwa ebenfalls 20 bis 40 Minuten auf die erkrankte Körperstelle gelegt. Sie wirken durchblutungsfördernd, entspannend und schmerzlösend. Aber Vorsicht: Nur unverletzte Hautstellen dürfen behandelt werden. Außerdem eignet sich die Wärmetherapie mit Fango nicht bei akuten rheumatischen Schüben, unklaren Hauterkrankungen, fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Bluthochdruck, Herzschwäche, Kreislaufschwäche, Tuberkulose oder schwerer vegetativer Dystonie.
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Massage – Entspannung durch kundige Hände
Bei der allgemeinen Behandlung von chronischen Rückenschmerzen kommt der Massage eine wichtige Rolle zu. Mit gezielten Massagetechniken versucht der Masseur die Schmerzen zu lindern. Das Ziel der Massagebehandlung ist es, durch eine verbesserte Durchblutung einen günstigen Stoffwechselzustand der Muskeln herbeizuführen, damit Verspannungen nachlassen. Wichtige Massageformen sind die Muskel-, die Reflexzonen- und die Bindegewebsmassage.
Eine weitere Massageart ist die Unterwasserstrahlmethode. In Kombination mit Medikamenten eignet sie sich besonders gut, um Schmerzen zu lindern. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich der Körper im warmen Wasser leichter entspannt. So können sich Muskelverspannungen lösen.
Massagen helfen in der Regel nur, wenn die Schmerzen nicht zu groß sind. Manchmal können sie auch gar nicht durchgeführt werden. Zum Beispiel, wenn die Muskulatur auf jeden Berührungsreiz mit noch stärkerer Verspannung reagiert. Auch ein erkranktes Gelenk kann sich durch vermehrte Muskelspannung schützen und sperrt sich dadurch vor schmerzhafter Bewegung.
Wenn der Arzt bei Ihnen einen Bandscheibenvorfall diagnostiziert hat, der mit Beinschmerzen verbunden ist, dürfen Sie sich unter gar keinen Umständen massieren lassen!
InfoBei der klassischen Massage werden unterschiedliche Griffe hintereinander durchgeführt: Streichen, Kneten, Reiben, Klopfen, Klatschen und Schwingen. Alle haben das Ziel, verspannte Muskeln zu lockern, sie geschmeidiger zu machen und für eine verbesserte Durchblutung von Haut und Gewebe zu sorgen.
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Krankengymnastik – gezielte Bewegung
Wenn Sie Krankengymnastik machen, wählt die Fachfrau oder der Fachmann Übungen aus, die auf Ihr Krankheitsbild abgestimmt sind. Gezielte Übungen verbessern die Durchblutung, beseitigen Verspannungen und kräftigen die Muskulatur. Denn eine starke Rückenmuskulatur unterstützt die Wirbelsäule und macht sie leistungsfähiger. Neben den muskelstärkenden Übungen führt der Physiotherapeut auch Übungen zur Haltungs- und Bewegungsschulung durch.
InfoGeben Sie Ihrem Therapeuten sofort Bescheid, wenn es während einer Übung plötzlich Schmerzen auftreten! Die krankengymnastische Behandlung sollte keine Schmerzen verursachen.
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Das Bewegungsbad - Übungen mit Auftrieb
Die Auftriebskraft des Wassers entlastet die Wirbelsäule. Das ermöglicht in manchen Fällen schmerzarmes Üben im Stehen und Gehen. Außerdem können Sie hier das Gefühl für die richtige Haltung und ihre Kontrolle leichter lernen. Darüber hinaus begünstigt die Auftriebskraft bewegungsfördernde Übungen – wenn das für die Heilung förderlich ist.
Manchmal lindert eine Streckung der Lendenwirbelsäule die Rückenschmerzen. Neben speziellen Geräten wie dem Schlingentisch und unterschiedlichen Streckbandagen führen bestimmte Lagerungen, beispielsweise die Stufenbettlagerung und zahlreiche krankengymnastische Übungen, zur Streckung der Lendenwirbelsäule. Verordnet ihr Arzt eine solche Behandlung, wird er eventuelle Gegenanzeigen genau beachten. Vorbereitet wir eine solche Behandlung oft durch eine Wärmeanwendung, zum Beispiel eine Fangopackung.
Alle Behandlungsmethoden mit Rumpfstützen und Streckmethoden müssen ausschließlich von Ärzten verordnet und überwacht werden. Durchgeführt werden sie entweder vom Arzt selbst oder von entsprechend ausgebildeten Fachleuten.
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Chirotherapie – der geschickte Handgriff
Wenn Ihre Rückenschmerzen von der Wirbelsäule ausgehen, kann Ihnen Ihr Arzt eventuell eine Chirotherapie empfehlen. Unter dem Begriff Chirotherapie fasst man diagnostische und therapeutische Handgrifftechniken zusammen, die man vereinfacht als „Einrenken" bezeichnet. Solche Behandlungen werden aber nur nach einer gründlichen Untersuchung vorgenommen und zwar nur von Ärzten, die dafür eine Spezialausbildung haben. Auf keinen Fall erlaubt sind chirotherapeutische Anwendungen, wenn man einen Bandscheibenvorfall vermutet oder wenn wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert worden ist.
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Akupunktur – Behandlung mit Nadeln
Akupunktur – das jahrtausendealte chinesische Heilverfahren – wird heute auch bei uns vielfach als Therapie angewendet. Der Akupunkteur setzt Nadeln an bestimmten Punkten am Körper oder – bei der Elektroakupunktur – reizt diese Punkte elektrisch. Das soll die Energieströmungen im Körper harmonisieren. Diese Behandlung sollte nur von dazu ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden.
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